IMM Köln
Schlag auf Schlag öffnen im Januar die Messen ihre Pforten. Die IMM in Köln, Internationale Möbelmesse, ist immer ein deutsches Highlight mit Teilnahme der Küchenhersteller im 2 Jahres Rhythmus. So auch in diesem Jahr.
In 11 Hallen, teilweise über 3 Ebenen, präsentierten sich die internationalen Hersteller aus der ganzen Welt. Insgesamt rund 150.000 Besucher aus 145 Ländern pilgerten nach Köln auf der Suche nach Trends im Bereich Möbeldesign, Farben, Formen und sonstigen Innovationen.
Wer mit offenen Augen durch die Hallen geht, findet viel Bekanntes: Retro ist nach wie vor ein großes Thema, so auch dekorative Wände.
Aber es gab auch einiges neu zu entdecken. Nur eines ist auch klar – irgendwie war alles schon einmal da, vermischt sich nur neu oder stellt sich anders dar.
Da wir bei GreatRooms keine Küchen anbieten und diese auch sonst nicht so in meinem Focus sind, bleibt dieser Teil auch in meinem Blog nur geringfügig berücksichtigt.
Dass die Küche immer mehr in den Wohnbereich rückt ist aber selbst mir nicht verborgen geblieben. Deshalb wird es auch immer so sein, dass wir Wohn- und Speisemöbler immer ein Auge auf diesem elementaren Lebensbereich haben werden.
Ich habe in den Hallen 11 a,b und c meinen Rundgang begonnen. Diese Hallen werden von den tollen italienischen Herstellern geprägt. Ein Stand ist schöner als der andere.
Geprägt wird hier jedes Bild durch große Garnituren in fantastischen italienischen Stoffen, ausgefallene Couchtische in einzigartigem Design und Material, wunderbare Wandgestaltung und Designelemente und kostbare Teppiche. Abgerundet wird das Design durch exklusive Lampen.
Die Stimmung ist immer eher dunkel, geradezu morbid. Die Italiener verfügen vermutlich über so viel Sonnenlicht, dass Sie in ihren Räumen auch mal darauf verzichten können. Natürlich ist die Ausleuchtung dann wieder auf das Möbel akzentuiert und sorgt für eine besonders elegante Stimmung. Wohnen möchte ich so im oft trüben Ost-Westfalen aber eher nicht, auch wenn es mir super gefällt.
Was ebenfalls auffällig ist, sind die großen Räume und hohen Decken. Ein weiteres Indiz dafür, dass hier nur ein sehr ausgewählter Kreis angesprochen wird, sicher aber nicht die breite Masse.
Jeder, der so exklusiv leben möchte, sollte bei der Haus- oder Wohnungssuche hauptsächlich auf große, hohe Räume ausgerichtet sein. Der Beton im Neubau oder der antike Stein im Altbau kann gern sichtbar bleiben. Wer dann noch das passende Kleingeld für tolle Lampen und eine große Garnitur mit ausgefallenen Solitär Sesseln und Beistellern hat, kann schon nicht mehr ganz viel falsch machen.
Wir bei GreatRooms, werden auf jeden Fall bemüht sein, hierzu auch preiswerte Lösungen zu finden.
Wie schon gesagt, die Beleuchtung ist das A und O.
Es gab eine Vielzahl von hochwertigen und so gar exklusiven Leuchten. Diese waren aber nicht immer nur augenscheinlich teuer. Auch Recycle Modelle fand ich interessant und dekorativ.
Tolle Idee!
Der Trend zu großen und kleinen runden Tischen ist schon seit einiger Zeit zu beobachten. Nun ist wirklich nicht mehr zu übersehen, dass diese Tischform bei ausreichendem Platz eine tolle Alternative zum rechteckigen Tisch ist. Auf jeden Fall ist er kommunikativ unschlagbar, die Erweiterungsmöglichkeiten einfacher als bei seinem kantigen Bruder und der Mittelfuß stört nicht beim Sitzen.
Für mich als Farbenfreak ist es immer wieder schön zu sehen, dass sich auch noch viele Anbieter trauen, Farbe zu zeigen. Es macht das Leben fröhlich und heitert die Stimmung auf. Manchmal fragt man sich, ob es sich hier um Outdoor Möbel handelt. Aber warum nicht auch Indoor?
Ob die Farben immer den eigenen Geschmack treffen bleibt dahin gestellt. Aber über Geschmack lässt sich bekanntlich nicht streiten.
Wie auch schon auf der Nordstil ist im Landhausbereich, der aber auf dieser Messe nahezu gänzlich unter gegangen ist, das Thema Rattan, Leinenstoffe, Korbwaren und Wanddeko.
Toll finde ich es auch immer, wenn die Wände mit in die Gestaltung einbezogen werden. Gerade in Zeiten leerer Wände – wir brauchen keine Bücherregale mehr, Vitrinen und Schränke fallen mehr und mehr weg, da das kostbare Geschirr auch in der ohnehin offenen Wohnküche Platz findet. Selbst das TV Board wird wohl kurzfristig der Beamerlösung zum Opfer fallen – wird diese immer gefragter. Diese Jahr sind florale Muster klar im Trend.
Wandverkleidungen in hochwertigen Stoffen oder teppichähnlichen Strukturen werden aber alternativ zu den vielfältigen Tapeten ebenfalls mehr und mehr eingesetzt. Ein riesiger Markt, der da neu entsteht.
Parallel dazu entwickelt sich ein interessanter Markt für außergewöhnliche und auch gleichzeitig große Spiegel.
Ein Segment, dass leider viel zu stiefmütterlich von den derzeitigen Möbelhändlern behandelt wird.
Tolles Deko-Element und gleichzeitig Raumvergrößerer in Einem.
Aber auch ausgefallene spiegelartige Wandskulpturen können die vielen freien Wände im Haus zukünftig wunderbar in Szene setzen.
Mein Resumé für diese Messe ist: Wer modern sucht, findet tolle Möbel und Ideen zum Einrichten.
Nahezu unberücksichtigt bleibt der gemütliche Sektor – Landhaus ist hier nicht zu finden.
Man fragt sich: Stirbt das Landhaus aus oder wird dieser Bereich nur noch durch die vielen Direktimporte des Handels aus Rumänien und anderen Ostblockländern abgedeckt? Wäre schade, wenn hier keinerlei Entwicklungen mehr kommen würden, denn diese kommen ja wohl kaum aus den Ländern von copy and paste.
Ich persönlich versuche jetzt erst einmal, mein Fachwerkhaus so umzubasteln, dass Tapeten daran fest halten und ein Marmorküchenblock auf den Schachbrettfließen der Küche optischen Halt finden.
Ich merke schon – man kann eben nicht jeden Trend mitmachen. Schade!